Lagerbericht vom Montag, 01. Oktober 2018

 

Unter den Leitenden und Teilnehmenden machte sich heute eine ungewöhnlich aggressive Stimmung breit. Man begegnete sich sehr gereizt.

Auch Fremde, die uns im Gefängnis begegneten, stellten eine besonders gereizte Atmosphäre unter den Insassen fest.

Es schien, dass man mit einem Kampf der verschiedenen Gruppen untereinander endgültig klären wollte, wer was zu sagen hat.

Infolge schlechter Witterung musste dieser Kampf vorerst auf den Nachmittag verschoben werden.

Am Morgen wurde stattdessen das Gefängnisinnere sehr geschmackvoll und detailverliebt geschmückt und herausgeputzt. Die Lagerinsassen legten all ihr kreatives Geschick in die Waagschale, was auch zu besonders eindrücklichen Ergebnissen führte.

Am Nachmittag besserte sich das Wetter soweit, dass der Gruppenkampf extern ausgetragen werden konnte. Es wurde besonders hart und auch motiviert gekämpft, die Ergebnisse blieben indessen noch immer unter Verschluss, wer jetzt tatsächlich die beste, leistungsfähigste und effizienteste Gruppe des Gefängnisses sei.

Nach dem Schlusspfiff kehrten wir ins Gefängnis zurück und wurden eindrücklich in Erster Hilfe geschult. Es lohnt sich, dass die wichtigsten Handgriffe, wie zum Beispiel die Bewusstlosenlagerung, regelmässig geübt und repetiert werden.

Am Nachmittag traf Claudio Tomassini ein.

Nach dem Abendessen feierten wir an der gefängnisinternen Brätelstelle einen eindrücklichen Gottesdienst mit dem wir unsere bisherigen Gefängniserlebnisse reflektierten.

Wir feierten, beteten und sangen rund um das lodernde Feuer, das uns wärmte, wie auch die gesprochenen und geschriebenen Wünsche, die mit der Glut des Feuers in den Himmel entstiegen.

Ein legendäres Schoggifondue und ein Zähneputzfest schlossen den Tag ab.

Vielen Dank Claudio für deinen Besuch, deine feinen Gaben und den eindrücklichen Gottesdienst, den wir in dieser herrlichen Landschaft gemeinsam feiern durften!

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